Vortrag Frank Rennicke – 30.03.2009
Jugendmusikförderung in Sachsen
4/11799 – Antrag der Linksfraktion
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Musikfreunde,
ich freue mich, im Sächsischen Landtag aus meiner Perspektive als Liedermacher und Vortragskünstler Überlegungen zur Jugendmusikförderung vortragen zu dürfen.
Grund unseres Zusammentreffens ist der Antrag der Linksfraktion, ein „Pop-Büro” einzurichten. Im ersten Augenblick, so muß ich eingestehen, dachte ich bei „Pop-Büro” und Linksfraktion nicht an Musik, sondern eher an die geistigen Väter der unsäglichen 1968er-Zeit und an „Freie Liebe” eines Adorno und Marcuse. Als mir dann der schriftliche Antrag der Linksfraktion zuging, war mir schon erklärbarer, worum es eigentlich geht. So schreibt Dr. Hahn in seiner Antragsbegründung: „Die Vernachlässigung (für „Pop- und Nischenmusik” – was immer das auch sein mag/FR) erleichtert den Einfluß rechter Jugendkultur auf Jugendliche, die bereits jetzt zu beklagen sind.”
Das ist also des Pudels Kern – es geht bei diesem Antrag den Damen und Herren Linksfraktionisten weniger um die Musik. Vielmehr um den alltäglichen Kampfkrampf gegen „Rechts”. Deswegen sind wir nun also hier! Und da man auch so anständig war, diesmal nicht wie sonst üblich von „Fascho-Gedudel”, „rechtsextremer Subkultur” oder nationalen Künstlern einfach ganz das Recht auf Musik und Dasein abzusprechen, sondern diese in unserem Falle unter dem Oberbegriff „Rechte Jugendkulturen” benannte, fragte die Fraktion der Nationaldemokraten in Ihrem Hohen Hause bei mir als einem der allgemein bekannten nationalen Liedermacher und Freiheitssänger an (bekannt aus Funk und Fernsehen, Verfassungsschmutzbericht und medialer Rufmordhetze).
Zu Ihrer Kenntnis: In Stuttgart gibt es eine Gesinnungsgenossin der hiesigen Linken, eine Frau Künstler (was für ein passender Name). Sie ist Stadtratsvertreterin der Linken. Diese hat vor gut zwei Jahren wie bereits anderswo auch andere Linksgenossen mediengerecht gefordert, meinen Auftritt als Sänger im Rahmen einer Faschingsveranstaltung der Nationaldemokraten zu verbieten. Im Verbietenwollen ist die Linke ja stark. Diese Dame ist einem nachträglichen Angebot von mir zu einer öffentlichen Diskussion über Verbote, Linksextremismus und linke Intoleranz, nationale Lieder und „Rechte Toleranz” zu sprechen, leider nicht nachgekommen. Und so komme ich heute besonders gerne als Sachverständiger einem Antrag der Linksfraktion hier im Sächsischen Landtag nach. Bislang waren die PDS und Linke in meinem persönlichen Fall der Inbegriff für Verbot, Ausgrenzung, Verunglimpfung und Kulturfeindlichkeit.
Damit Sie aus erster Quelle erfahren und nicht auf die klischeehaften Verunglimpfungen der Medien angewiesen sind, hier einige Angaben zu meiner Person:
Seit über 20 Jahren bin ich bei über 1000 Konzerten, Liederabenden, Großveranstaltungen und Kulturtreffen den heimatbewußten und deutschfühlenden Menschen ein fester Programmpunkt. Ich habe gut 20 Tonträger herausgebracht bzw. mitgewirkt und meine Lieder sind in den Kulturarchiven ebenso zu finden, wie die von den Rolling Stones oder von Zupfgeigenhansl. Gewaltfrei, künstlerisch, mit anspruchsvollen Texten und einer Prise Humor. Ähnlich wie die Liedermacher Hannes Wader oder Reinhard Mey trete ich als Sänger mit der Gitarre auf und trage sozialkritische Lieder vor. Sie haben somit keinen von Steuergeldern gutbezahlten Theoretiker, Sozialpädagogen oder für Gefälligkeitsgutachten bekannten Professor vor sich, sondern einen Praktiker von der musikalischen Alltagsfront. Daneben bin ich alleine schon als sechsfacher Vater kampferprobt, was pubertäre Entwicklung und Kunstvorstellung von Jugendlichen betrifft. Ich erlaube mir daher nach bestem Wissen und Gewissen ehrlich meine Meinung zu sagen, was ich von einem Antrag der Linksfraktionisten und der Entgegnung durch Herrn König für die Sächsische Staatsregierung halte:
1.Der Antrag geht vollkommen an der Wirklichkeit vorbei und ist nichts anderes als eine politische Wahlkampfstrategie der Linken. Es geht um eine versteckte Aktion gegen „Rechts” und ist daher unehrlich in seinen Begründungen und Zielen.
2.Das Ansinnen, junge Menschen kulturell fördern zu wollen, mag ja sehr nobel sein und verkauft sich nach außen auch sehr gut – wieso die Linke in der Kulturstadt Dresden (oder besser, was davon übrig geblieben ist), aber meint, dieses nur in einer „Jugend-Pop-Musikförderung” zu sehen, bleibt deren Geheimnis. Durch ideologische Verblendung und klare Zersetzungszielen hat die Umerziehung in Deutschland nach 1945 auch musikalisch Kahlschlag, Ausgrenzung und geistige Beeinflussung betrieben. In meiner Abhandlung im Sammelband „Alles Große steht im Sturm” habe ich dieses detailliert aufgezeigt. Ich erlaubte mir, diese Ausarbeitung im Vorfeld dieser Anhörung der Landtagsverwaltung zukommen zu lassen, damit diese an die Fraktionen im Selbstlese-Verfahren zur Verfügung gestellt werden konnten. Der Rock’n Roll wurde gezielt zur politischen Umerziehung genutzt und ist spätestens seit den Beatles ein Konsumobjekt, mit dem eine Musikmafia nicht nur andere Kulturen verdrängt, sondern durch Bedarfsweckung ein unerschöpfliches Vermögen erwirtschaftet hat. Die Tatsache, daß heute fast alle Hörfunkprogramme in Deutschland zu über 80 % aus fremdsprachiger Popmusik bestehen, zeigt das Ergebnis dieser mittlerweile über 60jährigen Umerziehung. Für Musikvereine, Kleinkünstler, nichtkommerzielle Kultur ist fast nirgends Platz. Dabei ist es unerheblich, ob Musikschulen im kleinen Rahmen gefördert werden oder ob im Rundfunk noch klassische Musik begrenzt gesendet wird. Pop kommt von populärer Musik. Leider versteht man dieses heute fast ausnahmslos nur noch mit Rock, Rap, Jazz, Hip-Hop und somit sehr einseitig. Will man Jugendliche in einer Art „Selbstorganisation” unterstützen, so müssen diese zunächst auch eine kulturelle Vielfalt erfahren und nicht nur Musik, deren Wurzeln im afrikanischen Kontinent liegen.
3.Laut Musikwissenschaftlern gab es eigentlich nur einen Musikstil im 20. Jahrhundert, der ohne kommerzielle Hochpreisung und politische Förderung einen einzigartigen eigenständigen Weg fand. Nicht im Radio gespielt, politisch verfolgt, auf keinem Kulturmeeting gepriesen und im wahrsten Sinne des Wortes „von unten” geschaffen: Das war die sogenannte Skinhead-Musik, die sich aus der Punkmusik und durch englische Arbeiterkinder entwickelte. Und genau diese Musik beweist, daß Kultur, gleich wie man selbst darüber empfindet, immer ihren Weg finden wird, wenn man dieser einen gewissen Freiraum läßt. Junge Menschen brauchen kein „Pop-Büro” – junge Menschen brauchen Freiheit. Freiheit, die aus meiner Sicht alle hier im Hause vertretenen Parteien – mit Ausnahme der Nationaldemokraten – mit Füßen treten und massiv einschränken. Von den über 12.000 Verurteilungen gegen „Rechts” jedes Jahr sind über 95 % reine Meinungs- und Propagandadelikte. So auch Hunderte von Verurteilungen jedes Jahr gegen nationale Sänger und Musikgruppen. Ich selber wurde seit meinem ersten Auftritt vor über 1000 Zuhörern in Berlin vor gut 12 Jahren durch Dutzende von Gerichtssälen geschleift, durch die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien” in Bonn gut ein Dutzend Mal wegen angeblicher „Jugendgefährdung” indiziert und in einem Mammutverfahren seit 1999 über alle Instanzen wegen eines inzwischen gut 50 Jahre alten Gedichtes als Sänger verurteilt. Man hat meine Familie in Sippenhaft mitangeklagt und ein Familienvermögen mit dem sogenannten „Mafiagesetz”(dem „Gewinnabschöpfungs-Paragraphen”) beschlagnahmt – und erst das Bundesverfassungsgericht setzte dieser Verfolgung von Kunst und Meinung im letzten Frühjahr gewisse Grenzen. Meine Damen und Herren: Bevor Sozialdemokraten, Christunionisten, Liberalpolitiker, grüne Weltverbesserer oder Linksgenossen über Kunst eine Meinung und politische Beschlüsse verbreiten, sollten diese das Grundgesetz erst einmal richtig lesen: Geben Sie allen, auch sogenannten Rechten, die Grundrechte zurück, hören Sie auf, die Polizei für Konzertstürmungen und politische Verfolgung zu mißbrauchen, gewähren Sie Meinungsfreiheit und beachten Sie damit die grundgesetzlich gesicherte Kunstfreiheit!
4.Ich erlaube mir, Ihnen eine Kurzabhandlung „Lieder, die wir nicht hören durften” als Sachverständiger für ein Selbstleseverfahren zur Kenntnis zu bringen. Durch die Erfahrungen, die ich in den letzten 15 Jahren als Künstler mit der Intoleranz, Heuchelei und Brutalität Ihrer Parteikollegen machen mußte, kann ich nur zu einem Ergebnis kommen, welche durch viele Sachverständige geteilt wird: Die Politik der herrschenden Kreise läßt auch für Kultur nur politisch Gewünschtes zu, im Sinne der „Politischen Korrektheit”. Ähnlich der Inquisition werden ganze Gruppen ausgegrenzt und verfolgt. Bei der sogenannten „Rechten” wird zwischen Nationaldemokraten, Nationalfreiheitlichen, Volkskonservativen oder Neu-Nationalsozialisten nicht unterschieden – alle sind in der Schublade „Neonazis” und werden verunglimpft und mit der politischen Verfolgung durch weisungsgebundene Staatsanwälte und der grundgesetzwidrigen Verurteilung durch Richter folgt die Existenzvernichtung. Beispielhaft für die Verfolgung der „Rechten Jugendkultur” nenne ich den nationalen Rechtsrocksänger Lunikoff und als Balladensänger meine Person. Wir brauchen keine „Pop-Büros” – wir brauchen Freiheit. Hören Sie auf, sich wie Faschisten zu benehmen und handeln Sie sich endlich wie Demokraten. Der große deutsche Freiheitsdichter Friedrich Schiller sagte: „Sire, geben Sie Gedankenfreiheit.”
Enden möchte ich mit einer Ergänzung dazu: Lassen Sie mehr zu als nur kommerzielle Popmusik – die letztlich nichts anderes ist als ein Griff in die Taschengeldbörsen unserer Kinder und Jugendlichen. Machen Sie endlich ein Radio- und Fernsehprogramm, in denen man sich wieder heimisch fühlen kann, geben Sie Punk- und Rechtsrock, Folk und nationalen Balladen, Kirchenchören und Volksmusik, Straßenfesten und Dichterlesungen die gleichen Rechte. Höre Sie auf, aus unserer Heimat ein multikulturelles, anglo-amerikanisches Musikhoheitsgebiet zu machen – oder wie es Ihr ehemaliger Justizminister Steffen Heitmann treffend nannte „ein geistiges Gefängnis” – mit Tabubereichen und Zeigefinger, mit Pogromstimmung gegen „Rechts und Mannichelei” der Journaille.
Lassen Sie der Grundgesetztheorie endlich eine Grundgesetzwirklichkeit folgen!
Ich danke Ihnen und stehe für Fragen gerne zur Verfügung.
Frank Rennicke